Angel Du$t – A.D. (2014, Reaper Records/REACT! Records)

angel-du$t-a.d.Es gibt Platten, die können gar nicht schnell genug vorbei sein. Dem entgegen stehen solche, von denen man bereits nach kurzer Zeit nicht genug kriegen kann und die einfach viel zu schnell vorüberfliegen. Ein herausragendes Beispiel für die zweitgenannte Kategorie ist „A.D.“, das Debütalbum von ANGEL DU$T – und das nicht allein, weil der Fünfer aus Baltimore für 12 Songs keine 15 Minuten veranschlagt. Etatmäßig verdingen sich die Jungs u.a. bei TRAPPED UNDER ICE und TURNSTILE. Als reines Spaßprojekt sollte die Band jedoch nicht begriffen werden.

Denn trotz überschaubarer Länge ist die Platte nicht allein inspiriert, sondern auch mit großem Geschick und ansteckender Leidenschaft nach vorn gepeitscht. Abseits zeitgemäßer Trenderscheinungen kramen die Mannen um TRAPPED UNDER ICE-Shouter Justice Tripp tief in der Geschichte des Punk-Rock und bedienen sich nach Belieben. Oder anders ausgedrückt: Eine Handvoll erfahrene Musiker macht einfach, worauf sie Lust haben. Das Resultat ist nicht weniger als begeisternd, wenn die Tracks weitgehend ineinandergreifen und einen vielseitigen Klangteppich zwischen melodischem Geschick und grober Kelle knüpfen.

Kurzen Brechern wie „Beat My Brain“ oder „Stepping Stone“ stehen stilistisch wechselfreudige Kracher des Schlages „Smash You Up“, „Let It Rot“ oder „Poison“ gegenüber. „Take My Love“ beruft sich auf klassischen BAD RELIGION-Vibe, während „Big One“ auf verspielten Pop-Punk-Appeal setzt. Und ein derart entspanntes Lalalalala wie bei „Squeeze“ erlebt man im Vollgas-Segment auch nicht alle Tage. Vom fetten Sound über das vielseitige Vorwärtspreschen bis hin zu den starken Texten nicht weniger als ein zünftig lärmender Ohrenschmaus!

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

scroll to top