Airport ´77 – Verschollen im Bermuda-Dreieck (USA 1977)

airport77Wenn es im Vorspann heißt: „Inspired by the movie X, based on the novel by Y“, dann sind thematischer Verwässerung Tür und Tor geöffnet. Bei der „Airport“-Reihe sowieso, deren einziges verbindendes Element – neben den in Not geratenen Flugzeugen – der alte Haudegen George Kenndy („Erdbeben“) ist. Der durfte auch im dritten Part, „Airport ´77 – Verschollen im Bermuda-Dreieck“, den technischen Berater Joe Patroni geben. Bis der aber am äußeren Rand des Plots seinen Senf zur gefahrvollen Rettung einer Passagiermaschine abgeben kann, muss die erst einmal zur Katastrophe geführt werden. Dazu kommen diesmal kriminelle Subjekte ins Spiel.

Die sind weniger an den gut betuchten Passagieren (darunter Hollywood-Legende Olivia de Havilland, „Vom Winde verweht“) interessiert, sondern investieren ihr subversives Geschick vielmehr in die Aneignung der Fracht. Deren Eigner ist der Milliardär Philip Stevens (James Stewart, „Das Fenster zum Hof“), der zur Eröffnung eines eigens eingerichteten Museums lädt. Neben geladenen Gästen fehlt es aber noch an Exponaten. Die bringt der Flieger gleich mit. Doch die Hijacker, zu denen auch der Kopilot zählt, betäuben die Fluggäste mit Gas, während Pilot Don Gallagher (Jack Lemmon, „Das Apartment“) zuvor mit der Handkante ruhig gestellt wurde. Geplant ist der Sinkflug unter sämtliche Radars und eine unbemerkte Zwischenlandung samt Umladung der Beute. So weit zur Theorie.

Nicht rechnen konnten die Entführer mit einer plötzlich auftauchenden Bohrinsel, deren Kollision die Notlandung im Meer folgt. Auf einem Felsvorsprung kurz unterhalb der Wasseroberfläche gilt fortan der Überlebenskampf. Angeführt vom wiedererwachten Gallagher und seinem unpassenden Schnurbart muss der Hysterie vorgebeugt und das eintretende Wasser im Zaum gehalten werden. Christopher Lee („James Bond 007: Der Mann mit dem goldenen Colt“) bietet mit britischer Gelassenheit seine Dienste als erfahrener Taucher an und bezahlt die Aussendung eines Notsignals mit dem Leben. Der Kapitän schafft es ins Freie und mahnt die Bergungskräfte zur Eile, wobei längst nicht jeder der Eingeschlossenen noch zu retten ist.

Recht fix spult Regisseur Jerry Jameson („Hebt die Titanic“) die schematische Katastrophenbutze ab. In gebotener Hast wird das Alibiszenario ohne Rücksicht auf Glaubwürdigkeit zusammengeschustert und rasch unterfordertes Personal mit persönlichen Problemchen an Bord geholt. Der Rest ist bekannt und unterscheidet sich hier nur durch die Situation des bruchgelandeten Flugzeugs. Immerhin bietet der klischeehafte Neuanstrich des Themas ausreichend Panik und Action, um über die Flachheiten der Rettung – und das finale Hohelied auf die Ausbildung und -rüstung der Marine – adäquates Unterhaltungspotenzial zu streuen. Mit Ruhm bekleckert sich dabei freilich niemand. In diesem Sujet jedoch gibt es weit misslungenere Beiträge als diesen.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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