Aiden – Our Gangs Dark Oath (2004/2006, Dead Teenager/Victory Records)

aiden-our-gangs-dark-oathGeschminkte Bands besetzen eine ganz eigentümliche Nische des alternativen musikalischen Sektors. AFI haben es vorgemacht, MY CHEMICAL ROMANCE sprangen dankbar auf den Tusche-Express auf. Für Nachwuchs ist bereits gesorgt, es gibt ja AIDEN. Die haben ihren Namen – und ihre Gesichtsbemalung – durch ausgiebige Tourneen in aller Herren westlicher Länder fest ins Bewusstsein des Publikums gestampft. Ihr Victory-Debüt „Nightmare Anatomy“ erregte dabei so viel Aufsehen, dass das Chicagoer Label nun auch „Our Gangs Dark Oath“, den ersten Langspieler der Shootingstars des Kajal-Core, nachveröffentlicht.

Es versteht sich von selbst, dass der Stil der Jungs auf ihrer Erstveröffentlichung weit ungeschliffener daher kommt als zuletzt. Respektabel jedoch ist die unverkennbare Güte der mit kleinem Budget produzierten Scheibe, die AIDEN bereits in ihren ersten Gehversuchen als versierte Screamo-Dramaturgen zeigt. Sänger Will – ‚tschuldigung wiL – strapaziert sein Organ noch mit häufiger auftretenden Schrei-Passagen, neben erhöhtem Hardcore-Anteil sind aber bereits alle Elemente vorhanden, die diese noch junge Band in der Gegenwart auszeichnet.

„Our Gangs Dark Oath“ ist ein beachtliches Debüt, welches AIDEN noch mehr zu einer der vielversprechendsten Entdeckungen des letzten Jahres macht. Das kommerzielle Potential ihrer Musik, ihrer gesamten Attitüde, ist eine Reibungsfläche, die man auf diesem Sektor einfach in Kauf nehmen muss. Die Zeichen standen für diese Band schon früh auf Sturm, der allmählich eintretende Erfolg ist die logische Konsequenz. Der sei AIDEN bei so früh offenbartem Geschick im Umgang mit persönlich gefärbten Coming of Age-Texten und einprägsam melodischer Härte gegönnt. Man darf gespannt sein, welche Überraschungen diese Überbietungslogik auf dem nächsten Album bereit hält.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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