Aiden – Disguises (2011, Victory Records)

aiden-disguisesWohin soll es denn nun gehen mit AIDEN? Am Anfang ihres Werdegangs stand eine Mischung aus konventionellem Emo-Core und Post-Hardcore mit Goth-Rock-Anleihen. Das letztere Segment bauten sie in der Folge aus und öffneten sich mit „Conviction“ auf experimentierfreudigen Pfaden dem Pop. Danach aber ruderte das Gespann aus Seattle zurück, mischte alle Versatzstücke in scheinbarer Bestrebung nach einem bestmöglichen Kompromiss durch und strandete mit „Knives“ in der Beliebigkeit. Fast zwei Jahre und ein verzichtbares Live-Album später hat sich daran nur wenig geändert. Immerhin der Sound ist wieder rauer und vor allem düsterer geworden.

„Disguises“, Langspieler Nummer fünf, verschiebt das Augenmerk auf die rockige Komponente, eifert diesmal aber mehr den SISTERS OF MERCY als AFI nach. Grundlegend funktioniert das immer noch ordentlich, willkommenen Ecken und Kanten steht aber immer noch die kalkulierte Hymnenhaftigkeit der Refrains gegenüber, was bei Nummern wie „ReEvolver“, „Walk Among the Dead“ oder dem grauenhaften ALKALINE TRIO-Cover „Radio“ reichlich dick aufgetragen wirkt. Trotzdem spielen AIDEN den Reiz ihres Sounds, vor allem bei Stücken wie „Shine“ und „Hysteria“, noch immer souverän aus und dürften zumindest ihre Anhängerschaft zufrieden stellen. Herausragendes allerdings sollte von Album und Band nicht (mehr) erwartet werden.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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