Adhesive – Sideburner (1996, Ampersand Records)

adhesive-sideburnerDie Schweden von ADHESIVE zählen weder zu den beständigsten noch bekanntesten Vertretern der skandinavischen Punk-Offensive der mittleren Neunziger. Zwischen 1995 und 2000 bestückten sie drei EPs, eine Split (mit PRIDEBOWL) und drei Langspieler. Die erste EP, „Yoghurt“, erschien bei Brööl, wo auch die ersten Outputs von VENEREA herausgebracht wurden. Ihr Stil unterscheidet sich im Wesentlichen nicht sonderlich von anderen Bands dieser Ära. Aufgefahren wird melodischer Punk-Rock mit Verwurzelung im Hardcore. Das Besondere an ADHESIVE ist bis heute die Entwicklungsfreude. Denn keines ihrer Alben klingt wie das andere.

„Sideburner“, der 1996 vorgestellte Debütlangspieler, orientiert sich noch sehr am Sound von „Yoghurt“, dessen Hit „Scent of Life“ gleich übernommen und neu eingespielt wurde. Startschuss des stattlichen Feuerwerks bildet „Nothing is Won“, das mit Tempo, den üblichen Schweden-Punk-Breaks und netten Singalong-Parts aufwartet. Neben amerikanischen Vorreitern wie BAD RELIGION (vor allem bei „Never Been“ und „Influence“) erinnert das vorrangig an Landsleute wie SATANIC SURFERS oder ASTREAM. Gefällig ist das durchweg, bisweilen gar wirklich packend.

Haften bleiben u.a. „Bubble Burst“, das in einer Demoversion bereits auf dem Bad Taste-Sampler „Quality Punk Rock“ vorgestellt wurde, oder das härtere „On a Pedestal“, das mit schicken Background-Chören einnimmt und als Teil der gleichnamigen EP ausgekoppelt wurde. „Vacuum“ nimmt melodisch unterschwellig bereits den überragenden Nachfolger „From Left to Right“ vorweg, mit dem ADHESIVE zwei Jahre später ihr Meisterstück abliefern sollten. Zum unbedingten Klassiker reicht es für „Sideburner“ nicht, dafür fallen Nummern wie „Conscience“ oder „Burnt“ insgesamt zu beliebig aus. Viele nette Erinnerungen bleiben mit der Scheibe – und ihren Urhebern – trotzdem verknüpft.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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