A Good Man (USA 2014)

0064_Orca_DVD_sleeve.indd„There is no darkness without light. And yet, there is light without darkness. I have both within me.“ – Wie ein Licht in dunkler Nacht: Alexander

In seinen Filmen ist Steven Seagal stets der unzerstörbare Elite-Krieger. Oder eben auch nicht, will heißen außer Dienst. Früher spielte er meist Polizisten, mit fortschreitendem Alter wurde der Hintergrund seiner Figuren aber fast immer mit CIA und Special Forces ergründet. „A Good Man“ bildet da naturgemäß keine Ausnahme. Nur geht der beleibte Bartträger in seinem jüngsten B-Actioner der Profession eines Handwerkers nach. Warum auch nicht, mit Werkzeugen aller Art kennt er sich schließlich aus. Ob er damit nun Türen oder Arterien öffnet, spielt in diesem Zusammenhang eine eher untergeordnete Rolle.

Der Anfang zeigt Seagals passionierten Schlagetot Alexander im finsteren Osten Europas. Irgendwo am Arsch der Welt soll er einen Dschihadisten auslöschen und, wenn er schon dabei ist, den chinesischen Waffenhändler Chen (Tzi Ma, „Rush Hour“) gleich mit umnieten. Doch irgendwas geht schief. Irgendwas geht immer schief. Diesmal sind die geheimdienstlichen Vorabinformationen derart mager, dass erst vor Ort klar wird, dass die Terroristen zivile Geiseln als Schutzschilde missbrauchen. Per Flugdrohne fachmännisch gebombt wird trotzdem. Die Islamisten sterben, Chen entkommt und Alexander betrauert den Tod eines kleinen Mädchens, das er nicht retten konnte.

Zwei Jahre später lässt er den Handwerker raushängen und freundet sich mit Nachbarin Lena (Iulia Verdes) an, deren Bruder Sasha (Victor Webster, „Continuum“) in Diensten der Russenmafia steht. Der verstorbene Vater schuldete den Verbrechern Geld, die Zeche zahlen dürfen die Hinterbliebenen. Bloß gut, dass Alexander mit dem Kurzschwert in der Unterwelt aufräumt, um den ebenfalls in der einstigen Sowjetrepublik weilenden Chen aus der Reserve zu locken. Als dabei auch der wehrhafte Sasha samt Lena und kleiner Schwester in akute Gefahr gerät, macht Alexander kurzen Prozess.

Wobei der in Keoni Waxmans (drehte mit Seagal u.a. die TV-Serie „True Justice“) ausnehmend billigem Action-Einerlei erstaunlich zäh daher kommt. Denn die Story ist so austauschbar wie Setting und Darsteller. Dass die auch produzierenden Seagal und Waxman trotzdem mehr als 100 Minuten benötigen, um den minimalistischen Plot abzuspulen, ist nicht allein grob fahrlässig, sondern über weite Strecken auch akut langweilig. Wenn die Waffen sprechen, geht es zwar zünftig brutal zu und im Nahkampf wird Seagal auch weniger häufig gedeoubelt als in der Vergangenheit, doch können die Macher das Taschengeld-Budget trotzdem kaum verbergen. Da wirkt die Müdigkeit des träg durch diesen B-Müll schlafwandelnden Hauptdarstellers fast ansteckend. Ein guter Mann macht eben noch längst keinen guten Film.

Wertung: 2.5 out of 10 stars (2,5 / 10)

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