A Day to Remember – Homesick (2009, Victory Records)

adaytorememberhomesickDass man sich im Hause Victory Records gern mit austauschbaren Emo-Combos schmückt, hat dem Ruf des einstigen Hardcore-Vorzeige-Labels mehr geschadet denn genutzt. Von der kommerziellen Seite mag sich diese Wandlung gelohnt haben, nur wollen wirklich herausstechende Bands mittlerweile mit der Lupe gesucht werden. Um Genres, Erwartungen und Zielgruppenaffinität scheren sich A DAY TO REMEMBER nur bedingt. Vielleicht ruhen gerade deshalb so viele Hoffnungen auf ihnen.

Der Vorhersehbarkeit des Emo-Core trotzen die Fünf aus dem sonnigen Florida mit einer Art jugendlicher Unbekümmertheit, einer Frische, die sich über Anleihen bei der Ausgelassenheit des Pop-Punk definiert. Da wird selbst das dynamische Wechselspiel aus klarem Gesang und ruppigem Geschrei/tiefen Growls zum Stimmungsmacher, der zwar auch melancholisch daher kommen darf, in der Hauptsache aber einer simplen Spaßorientierung unterworfen bleibt. So jedenfalls war es auf ihrem Victory-Debüt „For Those Who Have Heart“. Der Nachfolger „Homesick” geht es etwas ruppiger an, was der guten Laune keinen Abbruch beschert.

Definierte sich die letzte Platte noch über einzelne prägnante Hits wie „The Plot to Bomb the Panhandle“, wirkt das jüngste Output mehr wie aus dem sprichwörtlichen Guss. Zwar gibt es neben den bewährten Singalong-Passagen auch die typische Ballade, dem Baukastenprinzip wollen Werk und Urheber aber weit weniger gerecht werden, als es noch in der Vergangenheit der Fall war. Mit gesteigertem Hardcore-Anteil und metallischem Einschlag in der Mosh-Maschinerie erhöht sich die Gegensätzlichkeit zur bunten Poppigkeit der wiederum einnehmenden Melodien – und mit ihr dankbarerweise auch der Abwechslungsreichtum. Zu meckern gibt es da eigentlich nichts mehr!

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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