31 (USA 2016)

„I’m not here to brighten your dismal day. I am here to end your miserable life. You know, all in all, you’ve had a pretty good run, but deep down inside you must’ve known it all had to end somewhere. Might as well be now.“ – Gesprächig: Doom-Head

Es ist ein Spiel auf Leben und Tod: Irgendwo im US-amerikanischen Hinterland werden verschleppte Durchreisende gezwungen, sich auf einem verlassenen Industrieareal einer Horde sadistischer Killer zu stellen. Die tragen allesamt Namen, die auf „Head“ enden. Sick-Head, Death-Head oder Doom-Head. Der schwarz-weiße Auftakt gehört dem von Richard Brake („The Incident“) mit diabolischer Präsenz verkörperten Letztgenannten. Zunächst scheint es, als würde er mit seinen Ausführungen den Zuschauer adressieren. Ein Umschnitt zeigt bald jedoch, dass sein Monolog einem Geistlichen gilt, der an einen Stuhl gefesselt ist. Sein Schicksal wird durch zwei Axthiebe besiegelt. Bereits das macht deutlich, dass es in Rob Zombies siebtem Spielfilm keinesfalls zimperlich zugeht.

Als einer der Strippenzieher im Hintergrund fungiert Alt-Star Malcolm McDowell („Clockwork Orange“), der mit Zombie bereits beim „Halloween“-Remake paktiert hatte. Mit barocker Perücke und zwei ebenfalls kostümierten Partnerinnen kommentiert er das Geschehen und schreibt den „Spielern“ Wettquoten zu. Für die gelangweilten (Einfluss-)Reichen geht es um den Ausbruch aus der Normalität – und den Beweis, dass sie mit allem durchkommen. Dass diese Andeutung etwas gewollt erscheint und die geschwollenen Reden von McDowell & Co. den Film ein wenig ausbremsen, ist aber nicht das größte Manko der von Zombie wiederum auch erdachten Geschichte. Denn die via Crowdfunding finanzierte Backwood-Variante von „Running Man“ kann den Eindruck akuter Redundanz kaum entkräften.

Das liegt vor allem daran, dass der schmutzige, von grotesker Morbidität gesäumte Leidensweg zu selten das Szenario variiert. Das Setting brachliegender Industrie-Interieurs nutzt sich schnell ab. Was auf der Habenseite bleibt, sind neben vereinzelt heftigen Splatter-Einschüben die guten Darsteller. Die Wahl der Opferschar fällt auf eine Schaustellertruppe, die sich an Halloween 1976 in einem klapprigen Van durch die Einöde schiebt. Zu ihr zählen neben Zombie-Gattin Sheri Moon („The Devil’s Rejects“) auch Meg Foster („Lords of Salem“), Jeff Daniel Phillips („Westworld“) und Lawrence Hilton-Jacobs („Dead Man Rising“). Bis sie auf nächtlicher Straße in einen Hinterhalt geraten und brutal überwältigt werden, investiert Zombie zu viel Zeit in die bedingt interessanten Gespräche der Gruppe.

Nachdem die fünf Überlebenden mit Nummern versehen und über die Spielregeln aufgeklärt wurden – um zu gewinnen gilt es, 12 Stunden zu überleben –, werden sie im Halbdunkel mit einem Kleinwüchsigen im Nazikostüm (Pancho Moler) konfrontiert und müssen sich einem Clowns-Duo mit Kettensägen erwehren. Die Todgeweihten nehmen den Kampf an – und schlagen sich so gut, dass McDowells Father Murder auf die Dienste des unbarmherzigen Doom-Head zurückgreifen muss. Gestorben wird in „31“ roh und dreckig. Es fällt nicht schwer zu glauben, dass Zombies bislang härtester Streifen für eine US-Freigabe mehrfach umgeschnitten werden musste. Doch auch wenn die neuerliche Anknüpfung ans Terrorkino der 70’s formal gelungen und standesgemäß abgefuckt daherkommt, ein wenig Ideenreichtum (und Straffung) hätte dem reduzierten, dabei jedoch gedehnt wirkenden Schocker sicher nicht geschadet.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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