29.07.2008 – It.Is.Imperative / Morning Wood – Berlin Lokal

it-is-imperative-demoKonzerte von IT.IS.IMPERATIVE lohnen immer einen Besuch. Allein schon wegen Drummer Björn, dem, wenn er richtig auf Touren kommt, zwei zusätzliche Arme wachsen. Nicht buchstäblich, aber auch nicht so weit davon entfernt. Die Musik der Berliner, melodischer Post-Hardcore mit Schrei- oder Sprechgesang, ist handgemacht, mit Herzblut. Das macht sie so sympathisch. Eine Show dauert meist nicht länger als eine halbe Stunde. In der aber werden bereits solche Energien freigesetzt, dass mehr auch nicht zwingend erforderlich ist. 

Mit der französischen Band AMPOOLS haben die Jungs eine Split-LP produziert, deren Veröffentlichung in der Hauptstadt gebührend gefeiert wurde. Das Lokal lud zu kaltem Bier und lauten Krachsalven, wurden die Hauptstädter doch von MORNING WOOD aus Italien unterstützt. Die begannen spät und endeten früh. Mit Songs kaum länger als ein bis zwei Minuten ist so ein Set auch schnell abgefrühstückt. Vor allem dann, wenn man ohnehin nur eine überschaubare Zahl an Nummern in petto hat. Das Dargebotene aber gefiel. Der chaotische Schrei-Core hinterließ Eindruck, wenn er durch die herbe Akustik auch etwas verzerrt wurde. 

Voll wurde es nicht, davor wie danach. Etwa 30 Interessierte tummelten sich in dem winzigen Club, als IT.IS.IMPERATIVE zur Vorstellung des neuen Materials ausholten. Kochen wollte die Stimmung nicht. Aber sie war da, gespannt, und wurde in der Erwartung absolut bestätigt. Live ist die Band eine Wucht, eine Naturgewalt, die eigentlich keine sein will. Sie wollen nur ihre Musik spielen. Zuschauen ist unbedingt erbeten. Abgehen auch. Ihre Beiträge der Split offenbaren die fortschreitende Entwicklung, die aufbauend auf der „Immer weiter und weiter“-EP stetig ausgefeiltere Melodien hervorkitzelt. Aber ob sie es wollen oder nicht, irgendwann muss eine Platte kommen und damit der Schritt aus dem eigenen Schatten erfolgen. Sie sind einfach zu gut, um nicht von einem größeren Publikum erfasst zu werden. 

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