27 Dresses (USA 2008)

27-dressesIrgendwann kennt man sie alle, selbst wenn man nur recht wenige von ihnen wirklich gesehen haben sollte. Romantische Komödien, in denen gutaussehende Menschen zueinander finden, obwohl sie ihr Leben lang von Komplexen oder der ewigen Suche nach genau dem oder der Richtigen gehemmt wurden. Eine wohltuende Ausnahme ist da auch „27 Dresses“ nicht, obwohl Aline Brosh McKenna („Der Teufel trägt Prada“) am Drehbuch werkelte. Altbacken, harmlos und vorhersehbar. Gute Werbung ist das nicht. Das wird spätestens nach neunzig Minuten auch die angepeilte Zielgruppe enttäuscht feststellen.

Hochzeiten sind ihr Ding. Die junge Jane (Katherine Heigl) steht seit ihrer Kindheit darauf und organisiert deshalb auch fleißig für Bekannte und Freunde deren schönste Tage. Ihr eigenes Liebesleben ordnet sie dem unter, denn zum einen wartet sie auf den Richtigen, zum anderen ist sie heimlich in ihren Chef George (Edward Burns) verliebt. Zwischen zwei Hochzeiten pendelnd, lernt sie den Reporter Kevin (James Marsden) kennen, der Hochzeitskolumnen für ein lokales Blatt schreibt. Die Geschichte von Jane sieht er als Chance, endlich die Karriereleiter hinaufsteigen zu können und tatsächlich erhält er die Möglichkeit, einen Artikel über die ewige Brautjungfer zu schreiben. Diese wiederum erhält Besuch von ihrer jüngeren Schwester Tess (Malin Akermann), die schnell viel Zeit mit George verbringt und diesen bald heiraten will. Jane macht gute Miene zum bösen Spiel, wird deshalb nur immer häufiger mit Kevin konfrontiert, der einen Bericht über die Hochzeit schreiben soll.

Oberflächlichkeit steht bei dieser Fast-Food-Liebelei im Vordergrund. Zwar ist dies meist typisch für das Genre, doch derart uninspiriert und gewöhnlich war schon länger kein Kinofilm dieser Art mehr. Jeglicher Anspruch wurde rigoros ignoriert, vor allem die Figuren sind an Belanglosigkeit nicht zu überbieten. Die Beweggründe von Katherine Heigl („Beim ersten Mal“) beispielsweise, warum sie nie einen Freund hatte bzw. sich als Brautjungfer der Nation sieht. Niemanden kümmert es. Sicherlich spielt sie die süße junge Frau, die man nur mögen kann, mit voller Überzeugung, aber derlei Rollen wird sie nicht ewig spielen können. Edward Burns („15 Minuten“) als Vorzeigechef wird ebenso wenig durchleuchtet. Er scheint makellos, tut dafür aber nichts selbst, sondern wird vielmehr in wenigen Nebensätzen von anderen dargestellt. Es gibt dankbarere Rollen. James Marsden („X-Men“) ist das sympathische Milchgesicht, mehr hat auch er nicht zu sein, während Malin Akerman („Nach 7 Tagen ausgeflittert“) das typisch egoistische und naive Blondchen mimt. Wobei auch dies später relativiert wird, aber wehtun will der Film eben niemandem.

Ein großes Manko ist das Skript, welches einfach keine Überraschungen parat hält. In gewohnter Manier werden die typischen Meilensteine eines solchen Films abgearbeitet, die Ähnlichkeiten zu anderen Filmen sind an dieser Stelle typisch. Leider hält sich zudem auch der Humor in Grenzen. Etwas positives könnte man vielleicht erwähnen, sofern sich die Macher wenigstens Mühe gemacht hätten. Allerdings darf man dies getrost in Frage stellen, so dass auch ohne große Erwartungen ein durchweg enttäuschendes Filmchen bleibt.

Wertung: 3.5 out of 10 stars (3,5 / 10)

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