22.05.2008 – The Loved Ones / Frontkick – Berlin Lido

the-loved-ones-band-2008Eben noch beim Groezrock das große Zelt in Ekstase versetzt, nun in der Publikumstristesse der bundesdeutschen Hauptstadt gefangen. Auch Fat Wreck-Bands sind nicht mehr das, was sie mal waren. Zuschauermagnete nämlich. Schade nur, dass dies ausgerechnet THE LOVED ONES demonstrieren mussten. Kaum mehr als 70 Menschen verirrten sich ins Lido, um den melodischen Punk-Rockern aus Philadelphia Ehre zu erweisen. Das Pech der anderen, eine großartige Show verpasst zu haben, wurde so auch das der Musiker. Die aber waren Vollprofis genug, ihre gut einstündige Darbietung mit unbeeindruckter Hingabe abzuwälzen. 

Davor gaben die Lokalmatadore FRONTKICK ihr bestes, dem lichten Pulk einzuheizen. Die Vorstellung ihres dritten Albums „The Cause of the Rebel“ gelang mit Bravour, weil nicht nur Einsatz und Sound stimmten, sondern auch die Stücke selbst. Rotziger Punk-Rock im Stile der U.S. BOMBS – mit Schmackes und Hartalk auf der Bühne. Schade nur, dass selbst die Berliner bei ihrem Heimspiel kein Publikum zogen. Der Eintritt lag mit fairen 14 Euro noch unter dem Durchschnitt. Unter Wert verkauften sich beide Combos jedoch nicht. Selbst wenn die Sparpreise am Merch-Stand anderes suggerieren wollten. 

Die wunderbaren LOVED ONES legten ein mit „Sutureself”, „Pretty Good Year”, „The Bridge”, „Living Will”, „The Inquirer”, „Louisiana” und natürlich „Jane” Hit-gespicktes Set vor. Ihre beiden Platten lassen klanglich Luft nach oben, was den hymnisch melancholischen Nummern live einen respektablen Vorsprung verschafft. Der überschaubare Andrang vor der Bühne ließ keinen Zweifel daran aufkommen, es hier nicht mit einer der derzeit besten Bands ihrer Zunft zu tun zu haben. Da wurden Arme in die Luft gerissen, Texte lautstark intoniert. Der Rahmen war klein, die Atmosphäre hingegen groß. Selbst wenn der wiederholten Aufforderung von Bassist Chris Gonzales zur klatschenden Begleitung kaum jemand nachkommen wollte. Aber so ist das in der Hauptstadt. Vielleicht beim nächsten Mal.

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