19.08.2014 – A Wilhelm Scream / The Flatliners – Köln Underground

aws-flatliners-2014Ein Konzertpaket aus A WILHELM SCREAM und THE FLATLINERS ist Pflichtprogramm. Befreundet sind beide Bands seit längerem und gemeinsame Auftritte und Touren (zumindest im amerikanischen Raum) keine Seltenheit. Ein wenig überraschte trotzdem, dass sich das altgediente Kölner Underground nur zu etwa zwei Dritteln füllte. Doch die geschätzt 350 Anwesenden bereiteten beiden Formationen einen herzlichen Empfang und zeigten zudem ausreichend Körper- und Stimmeinsatz, um den Abend zur lauschigen Party zu stempeln.

Den Anfang machten die FLATLINERS, die ihr jüngstes Album „Dead Language“ präsentierten und mit gewohnter Spielfreude Hits verknüpften. Los ging’s mit „Caskets Full“, das gleich für die ersten gereckten Fäuste sorgte und den spürbar gereiften (das gilt auch für Sänger Chris Cresswell) Punk-Rock der Kanadier von seiner hymnischen Seite zeigte. Es folgten Knaller wie „Eulogy“, „Monumental“, „Mother Teresa Chokeslams the World“, „Carry the Banner“ oder „Count Your Bruises“.

Bei der Dichte großartiger Songs, wie sie die FLATLINERS seit Jahren auf ihren Platten vorlegt, fehlt live natürlich immer der eine oder andere persönliche Favorit. Aber das Set war ausgewogen, der Sound überzeugte trotz leicht verwaschenem Gesang und die Stimmung war ausgelassen. Bei A WILHELM SCREAM aus Massachusetts sollte sich diese noch steigern. Ihr Hardcore-Punk mit vereinzelt metallisch angehauchten Melodien ist stets mitreißend und verfügt auch auf dem im vergangenen Jahr vorgestellten Album „Partycrasher“ über große individuelle Klasse. Über den immer leidenschaftlichen Einsatz von Sänger Nuno Pereira muss sowieso kein Wort mehr verloren werden.

Er trieb den Pulk auch diesmal mit kumpelhaftem Auftreten an, was angesichts immergrüner Band-Klassiker wie „I Wipe My Ass with Showbiz“, „Me vs. Morrissey…“, „Killing It“, „Famous Friends and Fashion Drunks“, „These Dead Streets“, „The Horse“, „The Rip“, „The Soft Sell“ oder (natürlich) „The King is Dead“ kaum erforderlich war. Auch Beiträge der letzten Platte (darunter „Born a Wise Man“ und „Gut Sick Companion“) wurden zünftig abgefeiert. Viele Worte muss man zu diesem kurzweiligen Abend mit zwei sympathischen Punk-Größen kaum verlieren. Außer eines vielleicht: Supercalifragilisticexpialigetisch!

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