13.11.2013 – Jimmy Eat World / Rival Schools – Köln Live Music Hall

jimmyeatworldlive2013Viele Bands kehren mit Leidenschaft immer wieder an die Spielstätten zurück, wo sie sich des unbedingten Publikumszuspruchs sicher sein können. Für JIMMY EAT WORLD ist solch ein Ort die Kölner Live Music Hall. Es war eine der ersten Adressen, die sie auf deutschem Boden bespielten und gleichsam eine, zu der es sie über die Jahre immer wieder hinzog. So auch diesmal, anlässlich der Tour zum mittlerweile achten Album „Damage“. Das erreicht zwar nicht die Qualität früherer Outputs, insbesondere „Clarity“ und „Bleed American“, torpediert aber auch nicht den konstanten Sympathiewert. Entsprechend freudvoll gestaltete sich das Wiedersehen.

Für die das Vorprogramm gestaltenden RIVAL SCHOOLS galt das bedauerlicherweise nicht. Die Alternative-Rocker um Walter Schreifels – zu Weltruhm gelangt durch Kapellen wie GORILLA BISCUITS und QUICKSAND – begannen bereits, als ein nennenswerter Teil der Zuschauer noch auf Einlass wartete. Hits wie „Travel By Telephone“ und vor allem „Used for Glue“ blieben so wenigen vorbehalten. Das weit größere Problem war jedoch der Sound, der leise und drucklos aus den Boxen waberte. Geklatscht wurde zwar viel, übrig blieb von diesem bestenfalls soliden Auftritt allerdings enttäuschend wenig.

Das änderte sich mit JIMMY EAT WORLD, die vom Fleck weg zeigten, mit wie viel Dampf auf dem Kessel Indie-Rock live dargeboten werden kann. Über rund 90 Minuten arbeiteten sich die alteingesessenen Sympathen, in deren Zentrum Sänger Jim Adkins die markante Säuselstimme wieder mit spektakulärer Inbrunst erhob, an den relevanten Stationen ihres Werdegangs ab. Auch wenn sie „No Sensitivity“, den früher gern gespielten EP-Beitrag aus der Prä-Erfolgsära außen vor ließen, das Set bot für alte wie neue Fans wenig Raum zur Beschwerde. Selbst wenn die Gänsehautmomente erwartungsgemäß den großen Hits der Vergangenheit vorbehalten waren.

Solchen wie „Lucky Denver Mint“, „A Praise Chorus“ und „Sweetness“, allen voran aber „Blister“ und „Bleed American“. Da ging das Publikum in der nahezu ausverkauften Live Music Hall ekstatisch mit. Gleiches galt für „Pain“ und „The Middle“, das als letzte Zugabe geschmettert wurde. Den Rest bildeten stets ohrenfreundliche Rocknummern der jüngeren Alben („Futures“, „Chase This Light“, „Action Needs an Audience“) sowie des letzten Outputs („Damage“, „No, Never“, „Appreciation“). Es hätte zwischendurch gern die eine oder andere Ballade weniger sein dürfen, insgesamt aber sorgten JIMMY EAT WORLD vor reifem und gut mitgehendem Publikum für zahlreiche Aha-Momente und gesteigerte Publikumsnähe. Danke und bis zum nächsten Mal!

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