08.03.2017 – The Ataris / Slimboy – Düsseldorf Stone

Die guten, erfolgreichen Zeiten von Kris Roe und THE ATARIS liegen schon ein paar Jahre zurück. Ob das nun die vielversprechenden Anfänge Ende in den 90ern waren, oder aber der Zeitraum um 2003, als man mit „So Long, Astoria“ die kommerziell erfolgreichste Zeit verbrachte. Allzu viel ist davon aber nicht geblieben, bis auf die Erinnerungen an eine großartige Band und tolle Alben. Genau die galt es heute beim letzten Deutschland-Gig im Düsseldorfer Stone wieder ins Leben zu rufen. Ähnliches dachten sich auch weitere geschätzte 80-100 Menschen, deren Alterschnitt sich irgendwo bei 35+x einpendelte. Man durfte sich also heimisch fühlen.

Den Vorturner machten drei sympathisch wirkende Herren aus der Schweiz. SLIMBOY spielten rund eine halbe Stunde und begannen pünktlich um halb neun ihr Set. Schon da wusste man, es wird nicht der längste Abend. Angesichts kleiner Kinder zu Haus ist das jedoch eher positiv zu werten. Auch hier haben sich die Zeiten geändert. Lange Rede kurzer Sinn: SLIMBOY erinnerten in ihren schnelleren Momenten dank angerautem Gesang an NOTHINGTON, was den Fuß zumindest locker mitwippen ließ. Die wenigen Midtempo-Songs dagegen waren okay. Die Befürchtung, das anwesende Publikum würde den (unbekannten) Support zu früher Stunde halbwegs ignorieren, bewahrheitete sich nicht. Brav verfolgten nahezu alle Anwesenden das halbstündige Intermezzo. Das ging auf jeden Fall in Ordnung.

Gegen 20 nach neun dann begannen THE ATARIS ihr rund 50-minütiges Set. Wobei von der alten Besetzung nur noch Sänger Kris Roe an Bord ist und der Rest – so wirkte es mitunter – einfach mit x-beliebigen Musikern aufgefüllt wurde. Aber was soll es, es ging um die alten Hits und die wurden auch im Vorfeld entsprechend angekündigt. Der Schwerpunkt lag auf „So Long, Astoria“, wovon es „In This Diary“ gleich als ersten Song gab. Schneller konnte die Band ihr Publikum nicht erreichen. Allzu viel Bewegung war nicht auszumachen, aber wieder lauschten alle gebannt ihren alten Favoriten, ob sie nun „Boys of Summer“, „The Hero Dies in This One“ oder „The Saddest Song“ hießen. Erstaunlich war, dass es mit „San Dimas High School Football Rules“ und „Your Boyfriend Sucks“ zwar Material des „Blue Sky…“-Albums zu hören gab, ihr drittes Album „End is Forever“ jedoch komplett ignoriert wurde. Stattdessen gab es ein JAWBREAKER-Cover („Boxcar“) sowie Songs aus der Post-„So Long, Astoria“-Ära wie „All Souls Day“ oder das ganz neue „Slacker Rock“.

Mit Ansagen hielt sich der Frontmann weitgehend zurück. Auf ein paar alte Anekdoten zu vergangenem Ruhm oder ähnliches musste man leider verzichten. Stattdessen gab es allgemeine Phrasen zu hören. Business as usual halt.  Aber dennoch, seine Präsenz und auch sein Gesang sind weiterhin großartig. Als Beschreibung für diesen (Konzert-)Abend wäre großartig vielleicht übertrieben, doch ein angenehmes, kurzweiliges und schönes Wiedersehen nach vielen Jahren war es allemal.

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